Wahlen beim Unterhaltungsverband Untere Oste
Unter strengen Corona Auflagen hielt der Unterhaltungsverband Untere Oste, kurz UHV, seine mittlerweile 70. Ausschusssitzung ab. Es galt einige wichtige Entscheidungen zu treffen und einen neuen Vorstand zu wählen.

Der alte und neue Verbandsvorsteher Johann-Martin Hildebrandt (2.v.r.) zusammen mit Thomas Lilkendey vom Landkreis Cuxhaven, seinem Stellvertreter Jürgen Dieckmann und Geschäftsführer Thorsten Ratzke (v.l.). Foto: Seidel
Zu Beginn der Versammlung blickte der Verbandsvorsteher Johann-Martin Hildebrandt auf das außergewöhnliche Jahr 2020 zurück, wie er sagte. Trotz der erschwerten Bedingungen durch die Corona-Pandemie hätten die Bauhofmitarbeiter, die Geschäftsstelle und die Schöpfwerkswärter gute Arbeit geleistet. ,,Die Gewässerunterhaltung wurde ohne größere Probleme durchgeführt und es gab glücklicherweise keine extremen Hochwassersituationen. Obwohl im vergangenen Jahr die Beiträge gesenkt wurden, können wir einen ausgeglichenen Haushalt präsentieren. Das vom Vorstand beschlossene Bau- und Sanierungsprogramm für 2021 beinhaltet die Sanierung der Mündungs-schöpfwerke in Nieder Ochtenhausen sowie eine Überholung der Pumpen an der Großen Rönne in Hüll und am Basbecker Schleusenfleth. Ende September wurde offiziell vom Bauherren, dem Deichverband Kehdingen-Oste, der Auftrag für den Neubau des Schöpfwerkes Burgbeckkanal übergeben. Auftragnehmer ist die Firma Hahn aus Hechthausen. Die Auftragssumme beträgt etwa 5,6 Millionen Euro. Der UHV beteiligt sich an den Baukosten mit 115 000 Euro. Beim Schöpfwerksneubau Ostendorf im Zuge des Deichneubaus Ostendorf-Gräpel wurde das Planfeststellungsverfahren eingeleitet. Der Beschluss wird zum Ende dieses Jahres erwartet. Auch an diesem Schöpfwerksbau muss sich der UHV finanziell beteiligen. Vorgesehen ist eine Summe von 25 000 Euro”, teilte Hildebrandt mit. Auch 2020 sei ein relativ trockenes Jahr mit einem nassen Beginn im Januar und Februar gewesen. Im ersten Halbjahr wurden rund 380 Millimeter Niederschlag gemessen, im zweiten Halbjahr waren es etwa 500 Millimeter.
Hebesatz unverändert
Im März des vergangenen Jahres wurde der Ausschuss des UHV neu gewählt. Die 24 Ausschussmitglieder kamen jetzt zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammen. Sie setzten den Beitragssatz auf 30 Euro/Hektar für land- und forstwirtschaftliche Flächen sowie 31,50 Euro/Hektar für nicht landwirtschaftliche Flächen fest. Außerdem mussten sie den Haushalt mit einem Volumen von 4,5 Millionen Euro beschließen und einen neuen Vorstand wählen. Alle Entscheidungen fielen einstimmig, genauso wie die Wahlen. Dabei stellten sich der Verbandsvorsteher Johann-Martin Hildebrandt genauso wie sein Stellvertreter Jürgen Dieckmann zur Wiederwahl. Weiterhin gehören dem Vorstand Jobst von See, Andreas Brandt, Rudi Willmann und Christian Börger an. Auch sie stellten sich zur Wiederwahl. Für den ausscheidenden Johannes Granz rückt Jens Richters aus Kranenburg in den Vorstand nach. Als Vertreter der Stadt Bremervörde ist Stefan Detjen künftig dabei.
Geschäftsführer Thorsten Ratzke gratulierte allen Gewählten zu ihren Ämtern und merkte an, dass es in der heutigen Zeit keineswegs selbstverständlich sei, sich ehrenamtlich zu engagieren.
Nutriafänge nehmen zu
Ratzke teilte mit, dass der UHV aktuell für 19 von 32 Wasser- und Boden-verbände die Beitragshebung und in 14 Fällen auch die Kassen- beziehungsweise die gesamte Geschäftsführung durchführe. Neu hinzugekommen sind 2020 der Schleusenverband Hüll sowie die Wasser- und Bodenverbände Horsterbeck und Bossel. „Aktuell sind 138 Schöpfwerke in die Fernüberwachung eingebunden. Mittlerweile müssen nur noch in 18 Schöpfwerken die Pumpen von Hand geschmiert werden. Im Rahmen der Ersatzbeschaffung wurden ein Bagger, zwei Traktoren mit Mähausleger, zwei Mähkörbe sowie ein Geländewagen angeschafft. Die Zahl der Bisamfänge ist weiterhin rückläufig. Im Jahr 2020 waren es 3005 Tiere, gegenüber 3933 in 2019 und 5517 in 2018. Dafür verdoppeln sich die Fangzahlen bei den Nutrias fast jährlich. Im Jahr 2020 wurden 290 Tiere gefangen, gegenüber 107 in 2019 und 81 in 2018.”
Sein Dank ging an die Landkreise Stade und Rotenburg, die die Jägerschaft bei der Anschaffung von Fallen finanziell unterstützten. Da der Landkreis Cuxhaven dies aus finanziellen Grün den nicht konnte, wurden vom UHV beziehungsweise vom Ostedeichverband angeschaffte Fallen an die hiesigen Hegeringe abgegeben, teilte Ratzke mit.
Die Themen Moorschutz/Artenschutz bei der Gewässerunterhaltung rückten immer stärker in den Fokus. Hierzu gab es im zurückliegenden Jahr 2020 viele Veranstaltungen und Vorträge. Alle sind sich einig, dass dieses wichtige Thema nicht nur zu einseitigen Belastungen der Unterhalter beziehungsweise der Bewirtschafter führen darf und dass ein finanzieller Ausgleich geschaffen werden muss, so sein Fazit.